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Kehila Rosenberg West Prussia

Notizen zur Entstehung der Synagoge Rosenberg, dem heutigen Susz in Polen, früher zu West- und Ostpreußen in Deutschland gehörend – zusammengestellt aus Dokumenten aus dem Archiv des Centrum Judaicum in Berlin

Rosenberg Susz Synagogue

Aus einem Bittbrief des Gemeindevorstands an den Preussischen König erfahren wir, dass die Gemeinde aus 158 Menschen in 26 Familien bestand und dass nur 3/8 davon Betragsfähig waren und 5/8 als arm galten.

Eine Spenderliste listet Gemeindemitglieder auf, die für die Synagoge Beiträge gezeichnet haben. Nachdem in einem Testament ein großer Betrag für den Fall des Synagogenbaus hinzukam, war die Hälfte der veranschlagten Gesamt-Bausumme über 2650 Thaler beisammen und löste die weiteren Aktivitäten zum Bau der Synagoge aus. Dies war im Jahr 1862.

Weitere Listen zeigen, dass sämtliche Netzwerke zu ehemaligen Gemeinde-Mitgliedern, Verwandten und Geschäftspartnern und auch Synagogenbau-Zulieferern aktiviert wurden. Diese reichten von Orten in Ostpreußen und Nachbarorten Rosenbergs bis hin nach Hamburg-Altona. Auch christliche Prominente und Unternehmen haben gespendet.

Einen eigenen Rabbiner hatte die Gemeinde vermutlich nicht, es wurde 1864 schon eine Stelle für Kultusbeamten ausgeschrieben, der Kantor (Vorsänger in der Liturgie), Schächter und Lehrer sein sollte. Das Jahresgrundgehalt sollte 200 Thaler sein, hinzu kämen übliche Nebeneinkünfte in ähnlicher Höhe.

Die Einweihung der Synagoge fand 1868 mit dem Rabbiner Dr. Friedeberg aus Tilsit und dem Kantor Tuerk aus Thorn statt.

Am Ende dieser Webseite befindet sich eine Liste der Rosenberger Handwerker die wesentlich am Bau der Synagoge beteiligt waren.

Spenderliste von 1862 (Prominente Spender, darunter auch Nichtjuden)

Landrat des Kreises Regierungsbezirk Siegfried von Brünneck-Belschwitz

Graf Otto von Hindenburg in Langenau

Graf Rodrigo zu Dohna-Finckensein vom Schloß Finckenstein (wurde später Reichstagsabgeordneter)

Aus Finckenstein: Blaske; Schemnitz

Aus Rosenberg: Rechtsanwalt Nauen; Rechtanwalt Goldstand; Pfarrer Hammer; Rechtsanwalt Baumann; Dr. Rogge; Witwe Huenecke; Zimmermeister Deutschendorf; Brauereibesitzer Hancke; Kreisgerichtsdirektor Tourbie; Maurermeister Hanne; Zimmermeister Werner; Rittmeister Wertemeister; Kaufmann Schinckel; Kupferschmiedemeister Hecht; Apotheker Kuhnert; Geld von Reisenden (Name unleserlich); Jacob Eyck

Aus Deutsch-Eylau: Kommissionsrath Blum; Behrendt; Kowalski; S. Bluhm

Aus Riesenburg: B. Littmann; Hirschfeld; Josephsohn; M. Hirschberg

Aus Elbing: Helene Blum; Lewinsohn; I. S. Cohn; Litten

Aus Christburg: E. Jacoby

Aus Marienwerder: A. D. Lewinsohn

Aus Löbau: D. Ostrotzki

Sammlung Osterode

Aus Königsberg: Carl Jacoby

Aus Berlin: M. Sandmann

Synagogengemeinde Altona

Liste Mitglieder der jüdischen Gemeinde Rosenberg von 1862

Cohn, D.; Cohn, E.; Dannenberg, S.; Frankenstein, H.; Friedländer, H.; Friedländer, Jacob; Friedländer, L.; Friedländer, S.; Friedländer, Samuel L.; Fürst, H. B.; Jacoby, Joseph; Jacoby, S. N.; Johnas, J.; Korn, Dr. A.; Laudon, Bernhard; Liebmann, A.; Lilienthal, L.; Littmann, J.; Moses, Abraham; Neumann, G. H.; Neumann, M.; Rieß, H.; Ruben, E.; Ruben, S.; Salinger, S.; Sandmann, J; Sandmann, L.; Schier, E.; Wolff, A.; Wolff, Joseph; Wutow, A.;

Liste von Spendenzusagen aus der Gemeinde vom 19. Mai 1862, geordnet nach Größe der Spende (Thaler)

Sandmann, J. 200; Laudon, Bernhard 100; Fürst H. B. 60; Neumann, M. 50; Littmann, J. 50; Cohn, D. 50; Friedländer S. 50; Jacoby, S. N. 50; Franckenstein, H. 50; Salinger, S. 30; Friedländer L. 20; Lilienthal, D. 30; Cohn. E. 10; Moses, Abraham 15; Wolff, Joseph 10; Schier, E. 6; Sandmann, L 15; Jacoby, Joseph 8; Liebmann, A. 6;

Summe 810 Thaler

Aus dem Nachlass von J. Sandmann das Legat über 500 Thaler

1862 entsprachen diese Beträge ca. die Hälfte der Bausumme.

Rosenberger Handwerker die wesentlich am Bau der Synagoge beteiligt waren

Maurermeister Reiff
Zimmermeister Deutschendorf
Maler Gedies
Tischlermeister Krüger
Glaser Kindler
Steinsetzer Tenner
Schlosser Kmith
Klempnermeister Liedke

Quelle: Centrum Judaicum, Berlin, CJA, 1A Ro 5, Nummer 6, Rechnung der Synagogengemeinde Rosenberg über den Synagogenbau

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Ausschreibung der Position für einen Kultusbeamten: Allgemeine Zeitung des Judenthums, 28 (1864), Heft 48 (22.11.1864) aus Compact Memory, Bibliothek der Goethe Universität, Frankfurt

Photos: Juden in Ostpreussen, Mai 2020

Der Verein Juden in Ostpreussen hat die Einrichtung des Regionalmuseums im Synagogengebäude unterstützt. Wenn Ihnen unsere Forschungsarbeit gefällt oder wenn Sie unseren zukünftigen Ausstellungsbeitrag in dem Regionalmuseum von Susz über die Jüdische Gemeinde von Rosenberg unterstützen möchten – dann unterstützen Sie uns mit einer Spende!
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