Schluss
„Im Jahre 1905/06 baute ich in Amalienau, Goethestr. 8 [heute ul. Pushkina], die meinen Kindern bekannte Villa, deren Terrain-und Baukosten Fränzchen übernahm [ ] Sie verkaufte diese Villa 1918 und erwarb dagegen die Lawsker Allee 14, in der wir auch heute noch wohnen.“
Dieses schrieb Aron Liebeck 1928. Ein letztes Bild zeigt ihn mit seiner Frau Franziska, geb. Rosenbaum 1931. Beide letzte Häuser, in denen Aron Liebeck wohnte, sind heute noch in Kaliningrad existent. Die Töchter und Söhne von Liebeck, die zum überwiegenden Teil studierten, mussten in den 1930er Jahren aus Deutschland emigrieren. Dasselbe Schicksal hatten auch die meisten Königsberger Juden, die auf den Fotos als Kinder zu sehen sind. Aber das ist schon Thema für eine weitere Ausstellung.
118. Villa in der Lawsker Allee14
[heute Prospekt Pobedy]
116. Aron und Franziska Liebeck 1931
117. Villa in der Goethestr. 8
[heute ul. Pushkina]
Das Vorwort zum Schluß:
Im Jahr 2018 wurde die Synagoge wieder aufgebaut. Heute stellt sich die Frage, wer diese Juden waren, die um die Jahrhundertwende in Königsberg lebten, als die Synagoge in der Lindenstraße das erste Mal gebaut wurde: Wie sah ihr Leben aus? Was haben sie gemacht? Wie dachten sie über sich selbst? Die jüdische Gesellschaft war zu dieser Zeit sehr heterogen. Viele Familien kamen aus den unterschiedlichsten Orten und Regionen. Und das ist heute nicht anders.
Der Verein „Juden in Ostpreußen“, der diese Ausstellung initiiert und organisiert hat, hat sich zum Ziel gesetzt, 1. den heutigen Bewohnern die Geschichte der Juden in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg näher zu bringen und 2. einige Antworten auf die Topographie der Vorfahren der Nachkommen der ostpreußischen Juden zu geben, die heute in der ganzen Welt verstreut sind. Diese Ausstellung, die dank der großzügigen Unterstützung der Königsberger Juden und ihrer Nachkommen stattfinden kann, ist ein wichtiges Ereignis. Allen, die daran mitgewirkt haben, ein ganz herzliches Dankeschön.
Ein besonderer Dank gilt dem Historischen Museum Kaliningrad, dessen Unterstützung die Verwirklichung des Vorhabens ermöglicht hat. Die Eröffnung der Ausstellung am 9. November vereint die Besucher – sowohl die Nachfahren der Königsberger Juden als auch die heutigen Bewohner – anlässlich des gemeinsamen
Gedenken an den Novemberpogrom.
Im Jahr 2022 wurde eine weitere Ausstellung in der Synagoge eröffnet, als Teil des Jüdischen Museums in Kaliningrad, besuchen Sie die Webseite: www.jmkaliningrad.org
Berlin / Warschau / Kaliningrad: aktalisiert November 2022
für den Verein Juden in Ostpreussen
Prof. Dr. Ruth Leiserowitz
Michael Leiserowitz
Wir danken folgenden Personen und Institutionen:
David Liebeck (3, 116, p. 45-380) © Karl Martin; Geheimes Staatsarchiv Berlin (5); Instytut Sztuki PAN Warschau
(4, 7, 67); Ralph Salinger (8, 15); Nicole Morton (9, 47);
Andrea Brewster (10, 11, 19); Michael Maisey (12, 40);
Ori Ilan (13, 30); Joan Webster-Vore (14, 65); Moshe Meron
(16, 19, 34, 85–87, 107); Elisabeth Trautwein-Heymann
(17, 43); John McGovern (20, 84); Ofra Hemdat-Sambursky
(21, 38, 72); George Rosenberg (22); Assaf Steinschneider,
(23, 25, 53a, 53b, 80); Tommy Marx (24); Carole Vogel (31);
Izy Perry (32, 36, 39); Jewgenij Maisel (35); Edna Mirav
(37); LBI NY (41, 42, 58, 66, 90, 92, 96, 106); CZA Jerusalem
(43, 44, 45, 70, 71, 76–79), Państwowe Archiwum Olsztyn
(46, 60, 61, 109, 110, 114, 115); Cornelius Borchardt (49);
akg-images / arkivi (50); Bildarchiv Ostpreußen,
www.bildarchiv-ostpreussen.de (54, 55, 56); CAHJP
Jerusalem (59, 93, 94, 105, 112, 113); © Leiserowitz (51, 68,
117, 118); Yad Vashem Jerusalem (69); Reeva Kimble (73);
Victor Shapiro (81); Bet Hatefuzoth Tel Aviv and Zehava
Markovich (82, 111); Ivar Segalowitz (83); Jasmina
Finger (95); Tirza Posner (100, 101); Ronald Baruch (108)
Alle Zitate von Aron Liebeck aus dem Buch:
Aron Liebeck, Mein Leben, 1886-1928, www.lbi.org
[ME 812 / MM II 5]
Design
Lech Rowiński / Beton
Zusammengestellt von Ruth Leiserowitz
Herausgegeben von de Verein “Juden in Ostpreussen”
(Jews in East Prussia) Verein zur Geschichte und Kultur
e.V. (Registered Association of History and Culture)
www.judeninostpreussen.de
ISBN 978-3-00-057974-5
2017