Ein alter Grenzort, in dem es eine jüdische Gemeinde gab.

    „Prosto przez Prostki“ Es wurde ein sehr praktisches Buch veröffentlicht (auf Polnisch – hoffentlich bald auch in anderen Sprachen)

    Über den Autor Stefan Marcinkiewicz, ein Aktivist in lokaler Geschichte und Politik

    Planung einer Gedenkplatte mit allen Namen der Jüdischen Familien an der Stelle des Friedhofs

    Main street in Proski

    Grenzort

    Historische Lage: An der Südostroute von Königsberg nach Bialystok (und weiter nach Grodno und Minsk), an der Grenze zu Polen, zwischen der ehemaligen deutschen Stadt Lyck (heute Ełk) und der polnischen Stadt Grajewo mit einem großen jüdischen Bevölkerungsanteil.
    In Prostken war der Anteil der Juden an der Bevölkerung mit bis zu 7 % für ostpreußische Verhältnisse zeitweise sehr hoch, und auf Grund der unmittelbaren Grenznähe hatten bekannte jüdische Familien hier Niederlassungen als Kaufleute, Spediteure, Übersetzer und Gastwirte. Die kleine Privatgemeinde verfügte über ein Bethaus, richtete einen Friedhof ein und beschäftigte eine Person als Religionslehrer und Kantor.

    Litauischer Ritter auf Wappen

    In Pruski steht eine prächtige Grenzsäule von 1545, mit der ein Herzog die Grenze markierte. Der Bau der Ostpreußischen Südbahn von 1871 hatte Auswirkungen für den Ort, als eine Verbindung mit Białystok herstellt wurde. Zwischen 1941 und 1945 bestand an der Grenze ein Kriegsgefangenenlager, das unter sechs verschiedensten Bezeichnungen fungierte und in dem Verbrechen an Kriegsgefangenen und Juden in Verbindung steht. Auch wird den Veränderungen in der Ära der Volksrepublik nachgegangen.

    Zum Buch

    Geradewegs durch Prostken, so lautet der Titel des polnischen Buches über ein ungewöhnliches Dorf in Ostpreußen, das Jahrhunderte lang ein sehr quirliger Grenzort war und jetzt Proski heißt. Ein Ort, durch den man nicht zu schnell durchfahren sollte, da er überaus reich an verschiedensten Geschichten ist. Da könnte das Buch von Dr. Stefan M. Marcinkiewicz ein sehr guter Reisebegleiter sein. Knapp, aber aussagekräftig erzählt der Autor zahlreiche historische Begebenheiten, die sich hier ereigneten. Jedes thematische Kapitel enthält eingangs Angaben zu einem Gebäude von Prostki, das einen Bestandteil des Narrativs ist. Damit kann der Leser gewissermaßen eine Besichtigung des Ortes durch Raum und Zeit auf eigene Faust unternehmen.

    Über dieses Buch erschien eine Rezension in Preußenland, Jahrbuch 14 (2023) der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung (u.a.). Frau Ruth Leiserowitz schreibt: „(der Autor) habe keine Mühen gescheut, in Archiven und der einschlägigen Presse nach passenden historischen Fotos, Zeitungsreklamen, Zeichnungen, Faksimiles und Illustrationen zu suchen. und damit die knapp gehaltenen Darstellungen facettenreich untermalt und ihnen gewissermaßen den „Sound der Zeit“ beifügt.

    People with book

    Über den Autor

    Stefan M. Marcinkiewicz ist Regionalsoziologe und Assistent an der Universität Ermland-Masuren (Olsztyn), wie auch wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Museum in Ełk und engagiert sich auch als aktiver Lokalpolitiker.

    Gedenkplatte Rohling

    Pläne zur Errichtung einer Gedenktafel am Standort des Friedhofs mit allen Namen der jüdischen Familien

    Wenn es gelänge, ausreichend Geld aufzubringen, soll eine vertikale Steinplatte über 2,5 x 1,2 m mit einer Inschrift in drei Sprachen und allen Namen erfolgen. Die Zusagen der Forstverwaltung und von lokalen Behörden liegen vor. Eine Initiative von folgenden Vereinen: Heimatfreunde Elks (Lötzen), Kreisgmeinschaft Lyck und der Verein Unser Prostki (Prostken). Gerne möchte auch der Verein Juden in Ostpreussen e.V. dieses Vorhaben mit gesammelten Spenden unterstützen. Wenn Sie dies unterstützen möchten, bekommen Sie eine von den deutschen Finanzbehörden anerkannte und steuerlich absetzbare Zuwendungsbestätigung.