Juden in Königsberg um die Jahrhundertwende

Ein Herz für Kinder - Die Einrichtung der Waisenhäuser

Waisenhäuser

In der Stadt gab es zwei jüdische Waisenhäuser. Das „Kochsche Waisenhaus“ bekam 1904 einen Neubau in der Luisenallee 3, heute ul. ‚Komsomolskaja 3. Das „Israelitische Waisenhaus“ erhielt 1905 einen Neubau direkt neben der Synagoge. Der unbesoldete Stadtrat Samuel Magnus war von 1899-1908 Vorsitzender des Vorstands der Jüdischen Gemeinde. In dieser Zeit engagierte er sich für den Neubau. Sein Geschäftspartner und Bruder Alexander Magnus war über 20 Jahre lang der Schatzmeister des Waisenhauses. Alle Familienangehörige der erweiterten Magnusfamilie engagierten sich im Verein für das Waisenhaus. Der Bau des „Israelitischen Waisenhaus“ wurde durch Spenden zahlreicher Bürger sowie Großspenden der Bankiersfamilie Simon und der Erbengesellschaft von Moritz Becker ermöglicht. Engagierte Frauen der Gemeinde sorgten als „Ehrendamen“ für die Ausstattung in den Waisenhäusern.

68-Kosch-Orphanage

68. Dr. Koschs Waisenerziehungs-Anstalt zu Königsberg i. Pr.

69-Recha-Loewy

69. Die Leiterin des Koschs Waisenhaus Recha Löwy (1883–1942)

67-Israeli-Orphanage

67. Israelitisches Waisenhaus

Alexander Magnus Teehändler

65. Familie des Teehändlers Alexander Magnus

Zerline Samuel Magnus

66. Zerline und Samuel Magnus 1905

Director's Cut

Beide Gebäude der jüdischen Waisenhäuser in Königsberg haben den Krieg und die Nachkriegszeit überstanden und sind heute im Kaliningrad zu sehen.

Das „Israelitische Waisenhaus“ in den Jahren 1999 und 2017

Israelitisches Waisenhaus Königsberg 1999
Waisenhaus 2017 Kaliningrad
Kosch Waisenhaus Kaliningrad

Die „Dr. Koschs Waisenerziehungs-Anstalt zu Königsberg i. Pr.“ war bis zum Verkauf 1921 in diesem Gebäude, es diente danach bis heute immer als ein Schulgebäude. Die Inschrift Johanna-Ambrosius-Schule ist heute noch zu erkennen.

Treppenhaus Kosch Waisenhaus