Synagogen
„Einen reinen Genuss und innere Befriedigung gewährte mir der Besuch der liberalen Orgelsynagoge jedesmal am Neujahr- und Versöhnungsfeste. Abgesehen von dem herrlichen Gesang des Oberkantors Weintraub, der selbst als Greis noch eine wunderschöne Tenorstimme besaß […] war es eine Freude, Herrn Rabbiner Dr. Bamberger von der Kanzel zu hören. […] Die ganze Gemeinde, jung und alt, arm und reich, verehrte, ja liebte ihn, weil er innerhalb und außerhalb seines Amtes stets achtungsgebietend auftrat.“ (Aron Liebeck)
92. Kantor Eduard Birnbaum (1855-1920). Er stammte aus Krakau.
„Birnbaum […] war im Besitz eines edlen, glockenreinen Baritons [ ] um die Gesänge in zur Andacht zwingender Weise vorzutragen. Er besaß tiefes jüdisches Wissen im kantoralen Fach und [war] auch außeramtlich echter Musiker im wahrsten Sinne des Wortes.“ (Aron Liebeck)
93. 90. Rabbiner Dr. Esra Munk (1867–1940). Er stammte aus Altona.
1893 wurde Dr. Esra Munk, der 1890 in Königsberg promoviert worden war, Rabbiner der Gemeinde Adass Jisroel. Seit 1897 waren an der Neuen Synagoge zwei Rabbiner beschäftigt Dr. Hermann Vogelstein und Dr. Felix Perles.
89. Alte Synagoge in der Synagogenstr. 2
58. 94. Briefkopf des Rabbiners Bamberger
91. Kantor Hirsch Alter Weintraub (1817–1881). Er stammte aus Dubno.
88. Orthodoxe Synagoge “Adass Isroel” in der Synagogenstr. 14-15
95. Familie des 2. Rabbiners Dr. Felix Perles (1874–1933). Er stammte aus München. In der Mitte seine Mutter, die Schriftstellerin Rosalie Perles
92. Rabbiner Dr. Hermann Vogelstein (1870–1942). Er stammte aus Pilsen.
Nicht alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde waren mit dem modernen Ritus der Gemeinde einverstanden. Im Jahr 1893 unterzeichneten viele einflussreiche Gemeindemitglieder einen Brief, in dem sie den Vorstand der Gemeinde aufforderten, die Alte Synagoge denjenigen zu überlassen, die keine Orgel im Gottesdienst haben wollten und ihren Gottesdienst nicht in der geplanten Großen Synagoge begehen wollten. Der Brief ist in einem Archiv in Jerusalem zu finden.
Jerusalem, Januar 2017. Wir befinden uns in der Wohnung einer Tochter des berühmten Königsberger Bankiers Gerorge Marx (Norddeutsche Creditanstalt) und betrachten uns seine privaten Bilanzen. Aus der geht hervor, dass er die orthodoxe Gemeinde Adass Jisroel finaziell unterstützte.