Juden in Königsberg um die Jahrhundertwende

Wohltätigkeit als Zweck - Gesellschaftsleben

Wohltätigkeit

“[…] musste man die großen Feste besuchen, die zu Gunsten des Krankenunterstützungsvereins veranstaltet wurden. Bei ihnen zu erscheinen war Ehrensache, niemand fehlte, der es nur irgend möglich machen konnte, er mochte zur liberalen, orthodoxen oder polnischen Synagoge gehören. Diese Feste begannen sonntags bereits um 4 Uhr, um welche Zeit sich die Gäste zum Kartenspiel in den Vorräumen des Festsaals einfanden, so auch Herr Dr. Bamberger. Er machte dann wie jeder andere sein Spielchen, bis um 8 Uhr das Essen begann. Was hätte aber das feinste Menü bedeutet gegen den leckeren Genuss, den man von der Tischrede des Herrn Dr. Bamberger erwartete! […]”
(Aron Liebeck)

Isaac Bamberger

58. Rabbiner Dr. Isaac Bamberger (1834-1896). Er stammte aus dem hessischen Angenrod.

Hilfsverein kranke russische Israeliten

59. Titelblatt des Jahresberichts des „Hilfsvereins für kranke russische Israeliten“

60. Briefkopf des „Israelitischen Vereins für Krankenpflege und Beerdigung“

61. Hilfe für jüdische Auswanderer.
Angebot der Königsberger Geschäftsstelle der Hamburg-Amerika-Linie

Director's Cut

Der Bürgermeister von Königsberg, anlässlich der Einweihung der Synagoge 1896:

Auszüge aus der Rede des Bürgermeisters Herrn Brinkmann, die aufgezeichnet ist in der Festschrift 25. Jubiläum der Synagogen-Einweihung 1921 von Joseph Rosenthal.

……. Darf ich beginnen, was mir zunächst liegt, so muß ich rühmend und dankend anerkennen die tätige und aufopfernde Mitarbeit unserer israelitischen Mitbürger, nicht bloß in der städtischen Verwaltung, sondern überhaupt in allen öffentlichen Angelegenheiten.  (…)
Und so manches gute und schöne Werk wäre unterblieben oder doch nur halb gediehen, wenn nicht unsere jüdischen Mitbürger mit Rat und Tat mitgeholfen hätten und noch mithelfen würden.  (…)
Nicht, daß ich meinte, Armut käme bei ihnen überhaupt nicht vor. Aber stärker als irgendwo wirken bei ihnen die Bande der Familienzusammenhörigkeit und der Freundschaft; groß und bewundernswert ist ihre Gatten- und Kindesliebe. ( …. ) 
….. wie häufig gerade die Herzen und Hände der Juden sich öffnen, um auch fremde Not zu lindern, oder um segensreiche Einrichtungen für das Gemeinwohl zu fördern ( …. ) 

Wie sich sich die Familie Perlmann an Königsberg erinnert. Das große Familientreffen 2006 in Israel

Der Kaufmann Max Mordechai Perlmann kam von Minsk nach Königsberg. Er war ein mittelloser Jugendlicher, als er ankam, und wurde sehr jung ein erfolgreicher Getreidehändler. Er betrieb einen Verein und ein Obdach zur Betreuung und Pflege jüdischer Flüchtlinge aus Russland.

Wir hatten seit vielen Jahren Kontakt zu Nachkommen dieser großen Familie.

Perlmann Family Israel

Im Januar 2017 trafen wir uns in Israel mit der Perlmann Familie, die 2006 den großen Familientag für 260 Nachfahren organisiert haben. Wie kann man Lebensbedingungen des 19. Jahrhunderts darstellen.

Perlmann Family Meeting Exhibition

30. August 2006 – Tagsüber vile Treffen, Zeit für Gespräche und Besuch der Freiluft-Ausstellung

Sara Geti and Max Perlmann

Das vielfältige Material gab es als CD, mit Max und Sara Gitel Perlmann auf der Titelseite.

Abends: Reden, Vorführung animierter Filme, Aufführung speziell komponierter Lieder usw.

Humorvoll hat man alte Fotos als Vorlage für Animation genutzt, junge Familienmitglieder nehmen die Sprechrollen der Vorfahren ein.