3 Tage Exkursion zur Jüdischen Geschichte in Ostpreußens Grenzgebieten mit Litauen. Teil 1

Teil 1 28. Juli 2025 Klaipeda – Memel –hier gibt es weiterhin eine jüdische Gemeinde, die jüdische religiöse Bedürfnisse bedient und mit Kulturarbeit an die jüdische Geschichte und Kultur der Hafenstadt erinnert. Das religiöse Zentrum liegt auf dem Gelände des weitgehend zerstörten und in der Nachkriegszeit zweckentfremdeten Friedhofs. Feliksas Puzemskis ist der Leiter der Jüdischen Gemeinde und berichtete von den Aktivitäten und Herausforderungen, vor denen sie stehen. In Planung sind mehrere Ausstellungsprojekte zusammen mit den „Juden in Ostpreussen“.
Ein anschließender Rundgang durch die Altstadt zeigte auf, wo es in der Stadt jüdische Lehr- und Geschäftstätigkeit gab. Mehrere Ausbildungsstätten für junge Leute machten die Region zu einem Zentrum der Zionistischen Bewegung.



Es gibt drei Regionen der gemeinsamen Geschichte von Ostpreußen und Litauen

1) Das Gebiet, das kurz vor der Grenze mit Polen anfängt und bis zur Memel reicht – bekannt als Suduva oder Suvalkija
2) Die ehemalige Grenzregion, die von der Memel bis fast nach Lettland reicht (Der Westen der Region Zemaitija oder Samogitien).
Regionen 1) und 2) hatten Orte mit einem sehr großen jüdischen Bevölkerungsanteil dicht and der Grenze zu Ostpreußen (Schtetl).
3) Region Memelland oder Klein-Litauen – der Teil Ostpreußens nördlich der Memel, der nach dem 1. Weltkrieg unter litauischer Verwaltung kam und bis 1938 den Status der Zweisprachigkeit hatte. Zentrum ist die Hafenstadt Klaipeda (auf Deutsch: Memel), die in der Stadt vielfältige jüdische Gemeinde hatte. Auf die Dörfer verteilten sich, wie überall in Ostpreußen, eher einzelne jüdische Geschäfte bzw. Gasthäuser.

Reisende: Ralph Salinger, aus Israel, betreibt das Portal Jewish Vilkaviskis und koordiniert seit Jahrzehnten das Andenken an die große jüdische Gemeinde. Die Stadt Vilkaviskis liegt mitten im Gebiet der Suduva, zwischen der Grenze zu Polen und dem Fluß Memel, an der Straße, die zum nahen Ostpreußen führt (heute die kleinste Russische Föderation Kaliningrad Oblast). Irma Mauriene, aus Vilkaviskis, sie ist eine Kulturaktivistin und Spezialistin für die Geschichte der Juden des Ortes. Michael Leiserowitz, lebt in Berlin, Warschau und Klaipeda, setzt sich mit dem Verein „Juden in Ostpreussen“ für die Erinnerung an deren Geschichte ein.