12. Januar 2020: Der sogenannte Alte Jüdische Friedhof in Königsberg sendet weiterhin Signale aus. Bei jedem Besuch finden wir neue Grabsteine, diesmal war ein Stein für ein uns bekanntes Ehepaar dabei – sie hatten Eintrittskarten für die Synagogeneröffnung 1896 erworben. Es handelt sich um den Kaufmann Fischel Rudberg und seine Frau Johanna. Weiterhin begegneten wir den Steinen von Mina Oppenheim (sie wurde nur 3 Jahre alt) und Friederike Goetz (mit schöner Jugendstil-Schrift). Das Gelände ist relativ groß, der Friedhof ist zwar zerstört, aber die Fläche ist erhalten und wurde an die Jüdische Gemeinde übergeben. Bekannt und erhalten ist das Grab des berühmten Gelehrten Salanter. Dieser Friedhof war ca. 1875-1928 aktiv, danach gab es den Neuen Jüdischen Friedhof mit der Totenhalle und dem Friedhofswächterhaus erbaut vom Stararchitekten Erich Mendelsohn im Westen der Stadt (Steffeckstr.
beim Hammerteich, heute ul. Leytenanta Katina, wir hoffen ihn bald offiziell bei dem EJCAN — the European Jewish Cemetery Advisory Network und dem internationalen Register jüdischer Friedhöfe (JOWBR) eintragen zu lassen). Die Halle wurde am Tag nach der Zerstörung der Synagogen am 10. November 1938 niedergebrannt. Der erste jüdische Friedhof befand sich ab 1704 an der Tragheimer Strasse und ist heute nicht mehr gekennzeichnet.
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