Adolf Ehrlich Rabbiner in Ostpreussen und Kurland

Unsere Bestrebungen sind nicht nur der geflohenen und ermordeten Juden aus Ostpreußen zu Gedenken, sondern auch die aus der Geschichte getilgten Personen wieder in die Geschichtsbücher zurück zu bringen. Einzelne ehemalige Ostpreussen hatten begonnen, die Geschichte der jüdischen Nachbarn aufzuschreiben. Aber die Aufgabe ist für alle kompliziert, denn Zeitzeugen gibt es nur noch sehr wenige, die geopolitische Situation ist in dieser Gegend lokal schon immer unterschiedlich, wechselhaft und somit schwer verständlich gewesen. Und der Zugang zu der Region war lange Zeit verwehrt oder sehr schwierig.  So haben  Nachfahren auf der ganzen Welt kaum eine historische regionale Identität entwickeln können.

Wir begrüßen es sehr, dass es jetzt in der deutschsprachigen Wikipedia einen neuen Eintrag zu dem Rabbiner Adolf Ehrlich (1837-1913) in Tilsit gibt. Wir setzen uns auch dafür ein, dass die Geschichte des Ansiedlungsrayons im Russischen Kaiserreiches, die frühere Nachbarregion Ostpreussens, auch mehr und mehr um den jüdischen Aspekt ergänzt wird.

Dr. Abraham-Abele Adolf Ehrlich

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Komponist Abel Ehrlich
Foto: Akademie der Künste, Berlin

Sein Enkel war der israelische Komponist und Lehrer Prof. Abel Ehrlich (1915-2003). Er reiste in die Stadt einer Kindheit in der heutigen Sowjetzeit und komponierte in den 90er Jahren nach seinen Eindrücken das Werk „Meine Reise nach Tilsit“.

Link (YouTube 14 min) zur litauischen Uraufführung auf dem Internationalen Thomas-Mann-Festival Juli 2013 >>